Die Fotografie für die Shelter Stiftung stammt aus einer jahrelang zusammengetragenen Serie von Bildern aus Bibliotheken in aller Welt. Die Lesbarkeit des erhabenen Raumes erschließt sich in visuellen Schichten: klare Strukturen einer Tempelarchitektur überlagern die systematische Strenge der aufgereihten Bücher Buchsignaturen und tragen zugleich künstlerisch verspielte Elemente von Geländern und Tonnengewölbe. So erfasst Candida Höfer den mit vielzähligen Bedeutungsebenen aufgeladenen Raum in einem einzigen verdichteten Blickwinkel.
Candida Höfer (*1944 in Eberswalde, lebt in Köln)
Die deutsche Künstlerin Candida Höfer zählt neben Andreas Gursky, Thomas Struth und anderen zu den bedeutendsten Vertretenden der Düsseldorfer Fotoschule. Geprägt durch die Lehre von Bernd Becher an der Düsseldorfer Kunstakademie, beschäftigt sie sich seit den 1980er Jahren mit der Darstellung von menschenleeren öffentlichen Räumen, die durch ihre ästhetische Struktur ein gesellschaftliches Zeugnis ablegen. Ihr fotografisches Werk genießt international hohe Wertschätzung und war bereits Teil bedeutender Ausstellungen wie der documenta (2002) und der Biennale in Venedig (2003).
